Nadine Schwager
17. February 2023

Entlastungen 2023: Neues Jahr – mehr Geld

Die Bundesregierung hat einige Maßnahmen verabschiedet, um Bürgerinnen und Bürger finanziell zu entlasten. So können Sie die Neuerungen, die in diesem Jahr in Kraft getreten sind, nutzen.

Die gute Nachricht vorweg: Niemals zuvor ging es dem Großteil der Rentner besser als heute. In Deutschland wie auch in den meisten anderen Industrienationen haben die Senioren in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich stärker vom wirtschaftlichen Aufstieg profitiert als die jüngeren Altersgruppen. „Die Armutsrisiken sind von Alt zu Jung gewandert”, stellt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nun zur Ungleichheit im Alter fest. Hierzulande sind Kinder fünfmal häufiger auf die staatliche Grundsicherung angewiesen als die über 65-Jährigen.

Doch das goldene Rentnerzeitalter neigt sich dem Ende zu. Galt bisher, dass jede Generation im Alter besser dastand als ihre Eltern, wird sich der Trend bald umkehren. Denn unter den künftigen Ruheständlern gibt es viele, die schlecht für das Alter abgesichert sind. Nach einer jüngst veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung wird 2036 jeder fünfte Neurentner von Altersarmut bedroht sein. Als Ursache sehen die Studien-Autoren zwei Gründe: die Zunahme von Unterbrechungen im Arbeitsleben ohne Beitrag zur Rentenversicherung und unsichere Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor.

Familie

Höhere Zahlungen für den Nachwuchs
Dank des dritten Entlastungspakets profitieren Familien seit dem 1. Januar von diversen Erhöhungen bei Fördergeldern.

Kindergeld: Seit Jahresbeginn gibt es ab dem ersten Kind monatlich 250 Euro Kindergeld. Zuvor gab es für das erste und zweite Kind 219 Euro, für das dritte 225 Euro.

Kinderfreibetrag: Er wird um 202 Euro heraufgesetzt auf 3.012 Euro pro Kind und 2024 noch einmal um 180 Euro auf dann 3.192 Euro pro Kind.

Kinderzuschlag: Für erwerbstätige Eltern mit niedrigem Einkommen steigt der monatlich Kinderzuschlag auf bis zu 250 Euro im Monat.

Wohnen

Mehr Wohngeld für mehr Haushalte

Die Zahl der Haushalte mit Wohngeldanspruch steigt ab Januar von rund 600.000 auf etwa zwei Millionen.

Anspruchsberechtigt kann sein, wer in einer gemieteten oder eigenen Immobilie wohnt.

Der Wohngeldanspruch wird anhand von Einkommen, Miete, Haushaltsgröße und Wohnort berechnet.

Das Wohngeld steigt im Schnitt von 180 Euro im Monat auf 370 Euro.

Altersvorsorge

Basisrente: Zu 100 Prozent absetzbar

Das Bundesfinanzministerium will mit der Entlastung die „doppelte Besteuerung“ von Renten aus der Basisversorgung vermeiden. Dazu zählt neben der gesetzlichen etwa auch die Basisrente. Mit einer Basisrente lässt sich steuerlich gefördert fürs Alter vorsorgen.

Beiträge zur Basisrente sind ab dem 1. Januar 2023 zu 100 Prozent als Sonderausgaben steuerlich absetzbar – zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Krankenversicherung

Krankenversicherungen erhöhen Beiträge

Bei den Krankenkassen steigt der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,3 Prozentpunkte. Außerdem wird die Beitragsbemessungsgrenze auf 59.850 Euro angehoben und damit auch der Höchstbeitrag. Gerade Gutverdienende zahlen so drauf.

Die private Krankenversicherung (PKV) hebt die Beiträge an – im Schnitt um drei Prozent. Langfristig stiegen die Beiträge hier allerdings weniger: zwischen dem Jahr 2013 und 2023 im Schnitt um 2,8 Prozent pro Jahr, gegenüber 3,4 Prozent in der GKV.

Homeoffice

Steuern sparen mit Heimarbeit

Die in der Coronapandemie eingeführte Homeoffice-Pauschale soll jetzt dauerhaft mehr Ersparnis bringen.

Sie soll von fünf auf sechs Euro pro Homeoffice-Tag steigen und für maximal 210 Tage in Anspruch genommen werden können. Damit soll sich der steuerlich absetzbare Betrag von höchstens 600 auf bis zu 1.260 Euro erhöhen.

Die Pauschale wird allerdings in die Werbungskostenpauschale eingerechnet, die auf 1.230 Euro steigt.

So handeln Sie jetzt richtig

Steuern sparen mit Heimarbeit

Die in der Coronapandemie eingeführte Homeoffice-Pauschale soll jetzt dauerhaft mehr Ersparnis bringen.

Sie soll von fünf auf sechs Euro pro Homeoffice-Tag steigen und für maximal 210 Tage in Anspruch genommen werden können. Damit soll sich der steuerlich absetzbare Betrag von höchstens 600 auf bis zu 1.260 Euro erhöhen.

Die Pauschale wird allerdings in die Werbungskostenpauschale eingerechnet, die auf 1.230 Euro steigt.